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Breaking Bread: Die Geschichte der Brezel

Speisen & Getränke

Die Geschichte der Brezel ist genauso verworren, wie das Gebäckstück selbst. Mit diesem beliebten Brotsnack setzen wir unsere Serie über die Brotkultur in verschiedenen Ländern fort und haben nach den besten Brezeln der Welt gesucht.

Eine kurze Geschichte

Brezeln standen für Glück und Wohlstand

Brezeln standen für Glück und Wohlstand

Die Entstehungsgeschichte der Brezel ist heftig umstritten und auch die spätere Entwicklung blieb turbulent. Einige (nicht bestätigte) Quellen behaupten, dass die Brezel zum ersten Mal im Jahr 640 n. Chr. auftauchte, als ein italienischer Mönch Gebäckstücke aus geflochtenen Teigstreifen als Belohnung an seine Schüler verteilte, die Ihre Gebete auswendig gelernt hatten. Damals hieß das Gebäck „Pretiola” (lateinisch für kleine Belohnungen). Andere Quellen besagen, dass das deutsche Wort Brezel aus dem lateinischen „Bracellae” (Ärmchen) entstand und eine Erfindung von verzweifelten deutschen Bäckern war, die von einigen berühmten Personen gefangen genommen wurden. Wieder andere Ursprungsgeschichten besagen, dass die erste Brezel in einem französischen Kloster gebacken wurde. Das einzige, worauf Historiker sich einigen können, sind die christlichen Anklänge der Brezel. Während des Mittelalters begann sie ihren Siegeszug durch Europa und sicherte sich dabei im 12. Jahrhundert sogar einen Platz im enzyklopädischen Text Hortus Deliciarum, der die Brezel als Säule jedes Festmahls beschrieb. Das knotige Gebäck galt als Zeichen von Wohlstand und Glück und wurde oft den Armen gegeben, um ihnen damit genau diese Dinge zu wünschen und natürlich auch, um deren Hunger zu stillen.

Die Brezel im Wappen ist bis heute das Erkennungszeichen europäischer Bäckereien

Die Brezel im Wappen ist bis heute das Erkennungszeichen europäischer Bäckereien

Aber die heldenhaften Taten der Brezel sind damit noch nicht vorbei. Im 16. Jahrhundert versuchten die Osmanen durch einen unter der Stadtmauer gegrabenen Tunnel Wien zu erobern. Einige der Stadtbewohner, nämlich die Mönche, die im Kloster ihre Brezeln buken, arbeiteten aber die ganze Nacht und hörten den Tunnelbau. Sie schlugen sofort in der Stadt Alarm und die Verteidigung gegen die osmanischen Eroberungsversuche war erfolgreich. Die fleißigen Bäcker wurden später mit Ihrem eigenen Wappen belohnt, auf dem grimmige Löwen eine Brezel halten, die heute noch Erkennungszeichen von Bäckereien in ganz Europa ist.

Das Backen

Brezeln backen ist Handwerkskunst – der Teig wird gefaltet, gedreht und geknotet

Brezeln backen ist Handwerkskunst – der Teig wird gefaltet, gedreht und geknotet

Für den Brezelteig werden zunächst Mehl, Hefe und Wasser vermischt, danach kommen Salz, Milch, Malzextrakt und zerlassene Butter hinzu und alles wird zu einem glatten Teig verknetet. Jetzt kommt der komplizierte Teil: der Teig wird durch mehrfaches falten, drehen und letztendlich durch das verknoten in die typische Form gebracht. Danach müssen die Teiglinge kurz gehen und werden dann in Lauge getaucht, die der Brezel die typische Kruste verleiht, und mit grobem Salz bestreut. Jetzt werden die Brezeln gebacken und können gleich im Anschluss am besten noch warm gegessen werden. Je nachdem, wo Sie Brezeln essen, werden Sie besonders in Deutschland eine Vielzahl verschiedener Ausführungen sehen: z.B bestreut mit Kümmel oder Mandeln oder sogar mit einer süßen Glasur. Die salzigen Vertreter werden häufig in Kombination mit Weißwurst und süßem Senf gereicht.

Brezeln essen: Brezel Bar Berlin

Probieren Sie eine leckere Brezel mit Kürbiskernen

Probieren Sie eine leckere Brezel mit Kürbiskernen

Eine Brezel ist zwar der ideale Snack für unterwegs, den man sich schnell in einer Bäckerei oder an einem Straßenstand holen kann, aber in der Brezel Bar in Kreuzberg, einer echte Institution in Sachen Brezel (falls der Name als Hinweis noch nicht reichte), nimmt man sich Zeit für ein ausgiebiges Brezel-Frühstück. In der Nähe der trendigen Bergmannstraße werden hier großzügig gesalzene, frische Brezeln zusammen mit Käse und Wurst serviert – dieses Frühstück sorgt für einen guten Start in den Tag. Übernachten Sie im nicht weit entfernten Hotel Johann.

Bäckerei Erbel, Dachsbach

Diese Bäckerei gilt als eine der Besten wenn es um Brezeln geht

Diese Bäckerei gilt als eine der Besten wenn es um Brezeln geht

Die Bäckerei Erbel wird sowohl von Einheimischen als auch international hoch gelobt und ist ein Paradies für alle Brot-Fans. Die Bäckerei gibt es schon seit 1680 und wird von einem Mann geführt, der sein Handwerk von einer langen Reihe Vorfahren vererbt bekam. Hier werden die Brezn vor dem Backen liebevoll von Hand gerollt und elegant in die kurvige Form gebracht. Das Endergebnis ist wirklich etwas Besonderes: Die kaffeefarbene, mit Salz bestreute Kruste knistert vielversprechend und im Innern wartet ein weicher, luftiger Kern. Die Herstellung und der Geschmack sind ein wahres Meisterwerk, kaufen Sie also auf dem Weg durch den kopfsteingepflasterten Hof der Bäckerei am besten gleich noch ein paar Brezeln zum Mitnehmen (lassen Sie sich mit dem Verzehr nicht allzu viel Zeit, denn Brezeln schmecken nur wenige Stunden richtig frisch). Übernachten können Sie im Maison De Vacances.

Spyer Brezelfest, Speyer

Das Brezelfest ist das größte Bierfest am Oberrhein

Das Brezelfest ist das größte Bierfest am Oberrhein

Das Brezelfest ist ein Muss für alle, die Brezeln lieben. Das Volksfest wurde vor über 100 Jahren von der Stadt Speyer ins Leben gerufen, um neue Besucher anzulocken und ist heute eine beliebte Tradition. Das Fest ist zwar der Speyerer Brezel gewidmet und veranstaltet jedes Jahr in den Straßen der Stadt eine Brezelparade, es ist jedoch gleichzeitig das größte Bierfest am Oberrhein. Besucher werden Zeuge des jährlichen Rekordversuchs, die größte „menschliche Brezel” zu formen (ein Rekord der von den Speyerern selbst aufgestellt wurde). Die eigentliche Hauptdarstellerin ist und bleibt aber die echte Brezel, also schnappen Sie sich eine und essen Sie sie während Sie sich die Feierlichkeiten ansehen, bis es Zeit ist, sich im Fachwerkhaus Gasthaus zum Halbmond auszuruhen.

Noch ein Grund zum Probieren

Das verschlungene Gebäck ist nicht nur Lecker sondern auch ein Liebessymbol

Das verschlungene Gebäck ist nicht nur Lecker sondern auch ein Liebessymbol

Brezeln sind zwar kein Liebeselixier, aber dennoch sind sie ein Symbol für Glück und durch die Form aus zwei miteinander verbundenen Ringen auch ein Symbol für unsterbliche Liebe. Volkssagen aus der Schweiz erzählen sogar von adeligen Paaren, die bei Hochzeiten Brezeln brachen, um die Ehe zu besiegeln.

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